Page 278 - KEF 21. Bericht
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Wirtschaftlichkeitsbericht Kapitel 9 | 21. Bericht
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Tz. 493
21,4 Mio. €. Auf Basis eines Gutachtens des Fraunhofer-Instituts IAIS wurde unter Führung des WDR ein Projektplan erarbeitet. Das Projekt wird im Rahmen der bestehenden SAD-Koopera- tion umgesetzt. Erste Schritte sind eingeleitet.
Das Vorhaben korrespondiert mit der Auffassung der Kommission, dass ein erheblicher Hand- lungsdruck für die Anstalten aufgrund technologischen Wandels besteht. Er ergibt sich aus dem zunehmenden Zusammenwachsen verschiedener IT-Systeme der Verwaltung, der Redak- tionen, Produktionen und Archive. Der Erfolg auch dieses Projekts hängt allerdings maßgeb- lich von dem Umfang und der Effektivität der Kooperation der Rundfunkanstalten ab (vgl. Abschnitt 5.1). Denn ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist, dass alle Anstalten es schaffen, ihre crossmedialen Prozesse im vorgesehenen Zeitrahmen an einen einheitlichen Standard anzu- passen.
Von der Teilnahme an einem weiteren, vom ZDF vorgeschlagenen Projekt zur Auslagerung der Rechenzentrumsleistungen für standardisierte IT (Of ce-Systeme, ERP-Systeme, Personalsyste- me usw.) sieht die ARD ab. Auf Grundlage eines Gutachtens von EY hält das ZDF ein Ersparnis- potenzial (nach Aufwand) für ARD und ZDF für ökonomisch plausibel, das sich nach Abschluss der Umsetzungsphase in einer Größenordnung von jährlich mehr als 50 Mio. € bewegt. Davon entfällt auf die ARD ein Ersparnispotenzial von mehr als 40 Mio. €. Weitere Einsparungen lassen sich in erheblichem Umfang durch die Auslagerung der Rechenzentrumsleistungen für medienbezogene IT realisieren.
Auch die ARD sieht eine Zentralisierung zukünftig noch benötigter Rechenzentrumsleistung als wirtschaftlich sinnvoll an. Allerdings soll die Entscheidung über Art und Umfang der Auslagerung sowie der festzulegenden Sourcing-Strategie im Rahmen der Abläufe der oben dargestellten Maßnahme IT-Strategie getroffen werden. Deren vollständige Umsetzung steht allerdings noch aus.
Die Kommission erwartet, dass die identi zierten Einsparpotenziale aus der Auslagerung von Rechenzentrumsleistungen (nach Abschluss der Umsetzungsphase) durch geeignete Umset- zungsprojekte realisiert werden. Die Größenordnung des hier markierten Ersparnispotenzials übersteigt die gesamte Ersparnis aus den bisher geplanten Optimierungsprojekten der ARD für die IT-Struktur. In Anbetracht dessen kann die Kommission nicht nachvollziehen, dass die ARD dem Auslagerungsprojekt nicht eine Priorität einräumt, die eine schnelle Realisierung der Einsparpotenziale gewährleistet.
5.3.2 ZDF
Das ZDF verfolgt eine anstaltsindividuelle IT-Strategie. Das ZDF hat Maßnahmen eingeleitet, um die IT-Organisation verstärkt auf die Unterstützung von Kernprozessen auszurichten. Stan- dard-IT-Leistungen sollen dagegen zunehmend von externen Dienstleistern bezogen bzw. in Kooperation mit anderen Anstalten erbracht werden. Durch die rasch fortschreitende Digitalisie- rung der Rundfunkanstalten erweitert sich der Kreis auslagerungsfähiger Prozesse kontinuierlich.
Tz. 494
























































































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