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21. Bericht | Kapitel 9 Wirtschaftlichkeitsbericht
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Bei der Ermittlung der Einsparungen sind Wirtschaftlichkeitspotenziale aufgrund der erforder- lichen Harmonisierung von Geschäftsprozessen aller beteiligten Anstalten nicht berücksichtigt worden. Eine seriöse Potenzialabschätzung ist zu diesem Zeitpunkt nach Auskunft der ARD nicht möglich. Die Kommission rechnet damit, dass unter Berücksichtigung der Geschäftspro- zessharmonisierung der Umfang sowohl des Projektaufwands als auch der Ersparnis deutlich über das bisher dargestellte Maß hinausgehen wird.
Mit Unterstützung externer Berater wurde ein Grobkonzept für das SAP-Projekt erarbeitet. Die Finanzkommission der ARD hat in 2017 ein Beratungsunternehmen mit der Erstellung des Feinkonzepts beauftragt. Ein wichtiger Punkt ist u.a. die Feststellung der passenden Einfüh- rungsmethodik (z.B. „Stellvertreter“-Modus). Das Feinkonzept soll bis Ende 2017 vorliegen.
Der Erfolg des Projekts ist nach Auffassung der Kommission stark davon abhängig, ob eine wirksame Kooperation zwischen den beteiligten Anstalten erfolgt (vgl. Abschnitt 5.1). Dies gilt umso mehr, als das Projekt nur erfolgreich sein kann, wenn auch die Geschäftsprozesse aller beteiligten Anstalten umfassend harmonisiert werden.
Bei der Archivkonsolidierung beim IVZ stehen die Aufgaben der zentralen Sicherung der Standard-IT der Unternehmen (Stufe 1) sowie der Konsolidierung der digitalen Medienarchive im IVZ (Stufe 2) im Mittelpunkt. Auf Grundlage der Zusammenarbeit insbesondere von HR, BR und ZDF konnten im Rahmen der bestehenden SAD-Kooperation unter Federführung des SWR Projekte eingeleitet werden, die bereits in der Stufe 1 konkrete kurzfristige Einsparungen be- wirken. Mit der Umsetzung der Stufe 2, an der das ZDF nicht teilnehmen wird, werden weite- re Einsparungen erzielt. Die ARD geht davon aus, dass sich die Einsparpotenziale noch weiter steigern lassen. In 2017 bis 2020 und 2021 bis 2024 wird mit Einsparungen (nach Aufwand) von 1 Mio. € bzw. 4 Mio. € sowie ab 2025 mit einer jährlichen Einsparung (nach Aufwand) von 1 Mio. € geplant. Bei der Stufe 1 (Archivierungs- und Back-up-Systeme) ist mit der Umsetzung begonnen worden. Der Beginn der Stufe 2 (HiRes-Archive) ist für 2018 vorgesehen.
In einem weiteren Projekt beabsichtigt die ARD ein einziges ARD-weites crossmediales Medi- endatensystem mit einer gemeinsamen Primärdatenhaltung der Archivdaten zu entwickeln. In dem einheitlichen ARD-System sollen alle am Markt technisch verfügbaren Möglichkei-
ten zur Automatisierung der Erschließung und Verknüpfung von Metadaten mit Big Data-, Mining- und Linked Data-Technologien ausgeschöpft werden. Einsparpotenziale lassen sich für die Bereiche Redaktion, Dokumentation und Archive sowie in der IT ableiten. Sie ergeben sich durch Automatisierung der Dokumentation, die ef zienteren Nutzungsmöglichkeiten des Programmvermögens in den Redaktionen, die gemeinsame Entwicklung zukunftsweisender Technologien und die Abschaltung paralleler Archivsysteme in der ARD, wie z.B. ARCHIME- DES. Die Einsparpotenziale können nach Fertigstellung und Einführung des Systems ab 2020 realisiert werden. In 2017 bis 2020 fallen dementsprechend ausschließlich Projektkosten an (10,0 Mio. €). Die Einsparpotenziale für die Zeiträume ab 2021 konnte die ARD für die Anmel- dung noch nicht seriös schätzen. Insofern wird zunächst nur der Aufwand dargestellt. Dieser beläuft sich auf 10 Mio. € in 2017 bis 2020, auf 8 Mio. € in 2021 bis 2024 und auf 2 Mio. €
ab 2025. Nach aktuellerem Stand plant die ARD mit einem Einsparvolumen bis 2024 von ca.
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