Page 276 - KEF 21. Bericht
P. 276
274
Tz. 487
Tz. 488
ZDF ist über die Lenkungsgruppe IT in den Gesamtprozess mit eingebunden und arbeitet an einzelnen (Teil-)Aufgabenpaketen mit. Nicht beteiligt ist das ZDF an den Projekten IT-Strate- gie, Service Desk, Zentralisierung SAP sowie ARD-weites crossmediales Mediendatensystem.
Für die einzelnen Projekte sind jeweils Potenzial- und Kostenschätzungen abgegeben worden, die je nach Projektstand eine unterschiedliche Belastbarkeit aufweisen. Ob die Einsparziele erreicht werden können, hängt nach Auffassung der Kommission wesentlich davon ab, ob in der ARD eine wirksame Kooperation zustande kommt (vgl. Abschnitt 5.1).
Die Einsparungen aus der Maßnahme IT-Strategie beziehen sich im Wesentlichen auf eine Erhöhung der Kooperationsquote im Beschaffungsbereich von ca. 30 % auf 60 %. 2017 bis 2020 werden Einsparungen (nach Aufwand) von 19 Mio. € angestrebt. 2021 bis 2024 erhöhen sie sich auf 53 Mio. €. Ab 2025 bewegen sie sich auf einem Niveau von 14 Mio. € p.a. Dar- über hinaus ist mit weiteren Einspareffekten aus der Harmonisierung von IT-Strukturen und -Prozessen bei den beteiligten Anstalten zu rechnen, die bislang in der Potenzialabschätzung nicht berücksichtigt wurden. Betroffen sind beispielsweise die auch von EY adressierte Opti- mierung des IT-Anforderungs- und Priorisierungsprozesses, die Etablierung eines einheitlichen Produkt- und Servicekatalogs, die Entwicklung von Steuerungsgrößen oder die Erstellung von Sourcing-Strategien.
Mit der Maßnahme „Service Desk“ werden Einsparungen durch Konsolidierung bzw. Harmo- nisierung von Service Desk-Funktionen aller Anstalten in Verbindung mit der Auslagerung auf einen zentralen Dienstleister verbunden. Die Leistungen umfassen sowohl den First Level Sup- port (u.a. Telefonsupport bei IT-Problemen) als auch den Second Level Support (Unterstützung der Mitarbeiter der Anstalten vor Ort). Basierend auf ersten Erfahrungen beim BR und NDR sollen die Anstalten ab 2019 bis 2023 entsprechend ihrem jeweiligen „Reifegrad“ der Service Desk-Organisation auf den Service Desk migriert werden. Die ersten Schritte des Projekts (z.B. Festlegung des Lead Buyers) sind bereits umgesetzt worden. 2017 bis 2020 übersteigt der Pro- jektaufwand mögliche Einsparungen. In 2021 bis 2024 soll eine Einsparung (nach Aufwand) von 13 Mio. € sowie ab 2025 von jährlich 6 Mio. € erzielt werden.
Mit dem SAP-Projekt wird das Ziel verfolgt, bei den neun Landesrundfunkanstalten sowie Deutschlandradio und Deutsche Welle eine einheitliche und konsolidierte SAP-Architektur unter Berücksichtigung der neuen Generation von Unternehmenssoftware aus dem Hause SAP (S/4 HANA) einzuführen. Eine zentrale SAP Enterprise Architektur-Steuerung soll eta- bliert werden. Als gemeinsamer, zentraler SAP-Provider (SAP Rechenzentrum) ist das IVZ vorgesehen. Einspareffekte ergeben sich aus der Umstellung der bisher dezentralen zu einer zentralen Beschaffung und der Einführung des neuen SAP-Systems. Ferner werden Einspar- effekte beim SAP-Systembetrieb durch Nutzung von Verbund- und Skaleneffekten erwartet (u.a. Reduzierung SAP-Stellen und SAP-Systeme, Standardisierung der SAP-Prozesse sowie des SAP-Anforderungsprozesses). Die Umstellung soll bis einschließlich 2025 erfolgen. 2017 bis 2020 wird mit einem negativen Saldo aus Ersparnis und Projektaufwand von 11 Mio. € und in 2021 bis 2024 mit einem positiven Ersparnissaldo von 16 Mio. € gerechnet. Das geplante jährli- che Einsparpotenzial (nach Aufwand) ab 2025 beträgt ca. 8,0 Mio. € p.a.
Tz. 489
Tz. 490
Wirtschaftlichkeitsbericht Kapitel 9 | 21. Bericht