Page 402 - KEF-23-Bericht-Flipbook
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Tz. 774 Kostentransparenz Kapitel 12 | 23. Bericht  Tz. 773 Insgesamt verringerte sich das rechnerische Einsparpotenzial um 2,6 Mio. € auf 14,9 Mio. €. Bei Deutschlandradio steigen die durchschnittlichen Produktionskosten je Sendeminute um 9,4 %. Die steigenden Produktionskosten führen zu einem rechnerischen Einsparpotenzial von 2,3 Mio. €. 5.8 Stellungnahme der ARD Die ARD wies darauf hin, dass die Unterschiedlichkeit der Programme bei der Betrachtung durch die Kommission außer Acht gelassen werde. Hochwertige Hörfunksendungen aus Kultur und Bildung etwa seien in der Produktion besonders aufwendig. Eine Minute Musik in einer Popwelle sei nicht vergleichbar mit z.B. aufwendig produzierten Hörspielen, Reportagen oder vielfältiger (Regional-)Berichterstattung. Die ARD wehrt sich allerdings nicht gegen das Benchmarking an und für sich. Sie hält aber die Ableitung eines konkreten Einsparpotenzials für problematisch. Da annähernd zwei Drittel der Kosten solche für Personal seien, seien diese auch nur langfristig abbaubar. Die ARD weist ferner darauf hin, dass ein Abbauprozess in dieser Größenordnung ein schwieriger und lang- wieriger Prozess sei. Er sei von Tarifvereinbarungen und der natürlichen Fluktuation abhängig. Nach Auffassung der ARD zeige die positive Entwicklung bei der Produktionseffizienz, dass bei fortgesetztem Abbau der Mitarbeiteranzahl ein nahezu gleicher Sendeoutput hergestellt werde. Allerdings habe der senderspezifische Programmmix einen Einfluss auf die Entwick- lung dieser Kennzahl. Zudem wies die ARD darauf hin, dass zusätzliche Leistungen für Online-Produktionen erbracht worden seien. 5.9 Stellungnahme des Deutschlandradios Benchmarking ist aus Sicht von Deutschlandradio ein geeignetes Steuerungsinstrument zur Realisierung von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit. Insofern begrüßt das Deutschlandradio ausdrücklich die durch die Kommission angestellten methodischen Überlegungen. Zum besseren Erkenntnisgewinn erweitert das Deutschlandradio das rechnerische Bench- marking um „qualitative Aspekte“. Hierzu vergleicht es Sendeplätze mit identischen Clustern (Best-Practice-Ansatz). Kritisch bewertet das Deutschlandradio, dass durch das angewandte Benchmarking der Kommission kostenrelevante Faktoren, wie zum Beispiel die Größe des Berichterstattungsgebiets sowie die staatsvertragliche Verpflichtung zur Aufrechterhaltung von Programm- und Produktionsstrukturen an zwei Standorten, unberücksichtigt bleiben. Deutschlandradio weist auch darauf hin, dass der hohe Wortanteil und aufwendig produ- zierte Kunstformate in den drei Deutschlandradio-Programmen zwangsläufig höhere Produk- tionskosten ergeben. Die im Vergleich zur ARD-Benchmark höheren Kosten seien somit kein Indiz für unwirtschaftliches Produzieren.  400 


































































































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