Page 404 - KEF-23-Bericht-Flipbook
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Kostentransparenz Kapitel 12 | 23. Bericht   Tz. 776 je hergestellter Sendeminute für Das Erste und die Dritten Programme betragen 541 €. Die Kommission betrachtet den Durchschnittswert als Benchmark. BR, NDR, RB und SWR haben um bis zu 16,1 % höhere Kosten. Auf dieser Basis besteht bei den ARD-Anstalten ein rech- nerisches Einsparpotenzial von 25,8 Mio. € p.a. Im Vergleich zum 21. Bericht der Kommission hat sich das rechnerische Einsparpotenzial bei der ARD um 10,5 Mio. € verringert. 6.1 Allgemeines Die Anstalten verfügen zur Produktion von Fernsehsendungen über eigene Produktions- betriebe. Die Kommission führt seit 1997 im Zweijahresrhythmus über alle Produktionsbe- triebe Zeitreihenvergleiche zu den Kosten, Kapazitäten und Leistungen durch. Der Fokus der Untersuchungen liegt auf Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit. Die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder hatten 2016 einen Diskussions- prozess über Reformen zur strukturellen Veränderung und zur zukunftsfähigen Ausgestaltung des Auftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eingeleitet. Im September 2017 haben ARD, ZDF und Deutschlandradio der Rundfunkkommission jeweils eigene Berichte zu Auftrag und Strukturoptimierung vorgelegt. Die Kommission hatte in ihrer Stellungnahme vom Januar 2018 zu diesen Berichten der An- stalten festgehalten, dass bei den Fernseh-Produktionsbetrieben der großen Landesrundfunk- anstalten erhebliche Einsparpotenziale vorhanden sind. (Gem. 21. Bericht, Tzn. 643 ff. wird bei der ARD mit jährlichen Einsparungen von 8 Mio. € gerechnet; gegenüber diesen geplanten Einsparungen der ARD rechnete die Kommission hingegen mit einem Einsparpotenzial von jährlich 36 Mio. €). Die ARD akzeptiert – wie auch für den Hörfunk – bei der Ermittlung der Einsparpotenziale den rechnerischen Benchmarking-Ansatz der Kommission. Mit diesem Neuansatz des Produktions-Benchmarks sei eine wichtige Grundlage gelegt worden, Meilensteine zu definieren und zukünftig schlankere Arbeitsabläufe umzusetzen. Das ZDF akzeptiert grundsätzlich den Benchmarking-Ansatz ebenfalls. Es weist aber auf die unterschiedliche Ausrichtung der Produktionsbetriebe hin. So produzierten die neun Landes- rundfunkanstalten für die Dritten Programme und für Das Erste ein insgesamt wesentlich höheres Volumen. Das ZDF produziere im Schwerpunkt für sein Hauptprogramm und im ge- ringeren Umfang für die Spartenkanäle. Zudem führe die ARD wichtige Produktionsaufgaben gemeinschaftlich in GSEA aus. Seit 2017 werden die Gesamtkosten nach einem – zwischen ARD, ZDF und der Kommission abgestimmten – neuen Leitfaden ermittelt. Damit wird eine Angleichung der Kostenpositionen für die einzelnen Produktionsbetriebe vorgenommen. Die ARD erfasst hierbei erstmals die ge- samten Kosten, auch jene für Gemeinschaftssendungen (wie etwa bei Sportgroßereignissen), für das ARD-Hauptststadtstudio oder für ARD-aktuell. Diese fließen in die Ermittlung der  402 


































































































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