Page 390 - KEF-23-Bericht-Flipbook
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Kostentransparenz Kapitel 12 | 23. Bericht  Tab. 264 Durchschnittliche Minutenkosten der Filmvorräte (in €)  Jahr ARD: Erstes Programm (fertige Filmvorräte) ZDF: Hauptprogramm (fertige Filmvorräte) 2015 10.276 8.208 2016 10.077 8.759 2017 8.998 9.949 2018 8.161 11.299 2019 10.821 10.570    Tz. 761 Die durchschnittlichen Minutenkosten des Programmvermögens schwanken erheblich. Dies liegt insbesondere an der unterschiedlichen Zusammensetzung aus preiswerten und hoch- wertigen Programmen (z.B. aufwendige Eventfilme oder kostengünstige Lizenzkäufe) zum jeweiligen Bilanzstichtag. Während die durchschnittlichen Minutenkosten der ARD gegenüber den letzten Erhebungen zum 21. Bericht (2015) bis 2019 nur geringfügig um 2,6 % auf 4.711 € pro Sendeminute gestie- gen sind, steigen diese beim ZDF überproportional um 82 % auf 8.271 € pro Sendeminute. Der Wert der Filmvorräte nimmt 2018 und 2019 bei den ARD-Anstalten ab. Die Minuten im Vorrat verringern sich 2019 noch stärker als die Kosten. Dies hat den Effekt, dass die Minuten- kosten in 2019 wieder ansteigen. In den gestiegenen durchschnittlichen Minutenkosten des ZDF-Hauptprogramms spiegelt sich eine geänderte Vorratshaltung des ZDF wider. Danach wird zum einen aufgrund des gegen- wärtigen Programmschemas weitgehend auf die Bevorratung kostengünstiger Programme (u.a. Telenovelas, Krimiserien) für das Vormittags-, Nachmittags- sowie Spätabendprogramm verzichtet. Zum anderen ergeben sich bei den Filmvorräten durch den Wegfall von kosten- günstigen Library-Titeln in Spielfilmpaketen steigende Minutenkosten. Darüber hinaus schlägt sich ab dem Jahr 2017 auch der von der Kommission anerkannte Mehr- bedarf für Urheber im fertigen Programmvermögen nieder. Bei den Filmvorräten hingegen befinden sich die durchschnittlichen Minutenkosten 2019 bei ARD und ZDF auf nahezu gleichem Niveau. 4.7 Stellungnahmen der Anstalten und der Kommission Zur Ermittlung der Bevorratungsquoten weist die ARD darauf hin, dass die Daten für die Erst- sendungen aus dem ARD-Kostenvergleich gezogen werden. Diese (Filmvorräte > 87 Minuten) seien im ARD-Kostenvergleich nicht entsprechend ausgewiesen. Folglich kann die Kommission die Kosten und Minuten der gesendeten Erstsendungen im Ressort Film nach dieser Definition für die Bevorratungsquote nicht heranziehen. Die Kommission fordert die ARD auf, die Filmvorräte künftig so zu erfassen, dass hierfür auch Bevorratungsquoten ermittelt werden können. Die ARD teilte mit, dass dies vermutlich aber erst mit der Umstellung bzw. Vereinheitlichung der SAP-Systeme möglich sein werde. Tz. 762  388 


































































































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