Page 391 - KEF-23-Bericht-Flipbook
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23. Bericht | Kapitel 12 Kostentransparenz   Tz. 763 Die ARD legt ferner dar, dass die Wertentwicklung seit den Erhebungen zum 21. Bericht ver- deutliche, dass der von der Kommission geforderte Abbau des fertigen Programmvermögens von 2015 zu 2019 (31,0 %) vollzogen worden ist. Wie auch in Tabelle 258 ersichtlich, ist der mengenmäßige Bestand des Programmvermögens rückläufig. Dies verdeutliche den konse- quenten Einsatz des vorhandenen Programmbestands. Auch das ZDF weist für 2009 bis 2019 bezüglich der Menge des fertigen Programmvermögens auf einen signifikanten Abbau der Bevorratung hin. Wertmäßig sei das gesamte Programmvermögen seit 2009 gemäßigt um 5,2 % gestiegen. Im Vergleich zu 2015 ergebe sich ein wertmäßiger Aufbau des Programmvermögens um 1,9 %. Das ZDF führt an, dass der moderate Anstieg des Programmvermögens zeige, dass das ZDF die Anmerkungen der Kommission zur Programmvorratshaltung berücksichtigt habe. Die Pro- grammvorräte haben deutlich unterhalb der werterhaltenden Inflationsraten gelegen. Darüber hinaus schlage sich ab 2017 auch der von der Kommission anerkannte Mehrbedarf für Urheber und Anspruchsberechtigte im fertigen Programmvermögen nieder. 5. Kosten und Leistungen der Produktionsbetriebe Hörfunk Die Gesamtkosten der Produktionsbetriebe Hörfunk ohne betriebliche Altersversorgung betragen 2019 197,7 Mio. €. Davon entfallen 177,5 Mio. € auf die Anstalten der ARD und 20,2 Mio. € auf Deutschlandradio. Von 2009 bis 2019 sinken bei der ARD die Gesamtkosten um 2,6 %, beim Deutschlandradio steigen sie um 18,1 %. Von 2009 bis 2019 verringern sich die sog. angeglichenen Kosten bei den ARD-Anstalten um 6,7 %, beim Deutschlandradio steigen sie um 9,4 %. Je hergestellter Sendeminute betragen die angeglichenen Kosten 2019 für die ARD-Anstalten durchschnittlich 16,5 € (16,6 € in 2017), beim Deutschlandradio betragen sie 18,7 € (18,6 € in 2017). Die Kommission betrachtet den Durchschnittswert aller ARD-Anstalten als Benchmark für die Hörfunkproduktionsbetriebe von ARD und Deutschlandradio. Auf dieser Basis besteht beim BR, SWR und WDR ein rechnerisches Einsparpotenzial von 14,9 Mio. € pro Jahr. Damit ver- ringert sich das Einsparpotenzial gegenüber dem 21. Bericht um 2,6 Mio. €. Bei Deutschland- radio beträgt das rechnerische Einsparpotenzial im Vergleich mit dem ARD-Durchschnittswert rund 2,3 Mio. €. Derzeit können die Anstalten die Kosten und Leistungen der Hörfunkproduktionsbetriebe noch abgrenzen. Der Kommission ist allerdings bewusst, dass die Anstalten zunehmend trimedial arbeiten und in der Folge pauschale Kostenschlüsselungen durchführen müssen. Sie bleiben daher gefordert, neue Kostenrechnungs- und Steuerungsinstrumente zu entwickeln. Tz. 763    389 


































































































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