Page 351 - KEF-23-Bericht-Flipbook
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23. Bericht | Kapitel 12 Kostentransparenz   Tz. 678 Tz. 679 Tz. 680 Tz. 681 126,8 Mio. € angemeldet. Auch das ZDF erwartet, dass die Corona-Pandemie zu signifikanten Verschiebungen von Programmen und somit deutlichen Abweichungen zu den anerkannten Mitteln für die Beitragsperioden 2017 bis 2020 sowie 2021 bis 2024 führen werde, die sich allerdings über beide Perioden im finanziellen Gesamtergebnis nahezu ausgleichen. Neben den erwähnten Mehrkosten aufgrund von Drehunterbrechungen und aufgrund veränderter Arbeitsschutzstandards (jeweils rund 23 Mio. € in 2020 und 2021) listet das ZDF eine Vielzahl weiterer Effekte mit vergleichsweise geringen finanziellen Auswirkungen wie remote-basierte IT-Prozesse (Homeoffice), (mobile) Arbeitsplatzausstattung, UV-Desinfektion IT, Infektionsschutzmaterial und Hygienemaßnahmen auf, denen jedoch Entlastungen insbe- sondere durch den gesenkten Mehrwertsteuersatz in 2020 (14,4 Mio. €), durch entfallende Sportevents (Leichtathletik EM, Biathlon Weltcup), bei den Reisekosten des Geschäftsauf- wands (rund 5 Mio. € in 2020/2021) und den produktionsbedingten Fremdleistungen (rund 5 Mio. €) gegenüberstehen. Das ZDF betont, dass es sich aufgrund mangelnder Erfahrungs- werte und ungewisser Entwicklung der Pandemie und deren Auswirkungen um grobe Ein- schätzungen handelt, die mit fortschreitendem Erkenntnisgewinn sukzessive fortgeschrieben werden. Dies gilt insbesondere für die Folgejahre, für die teilweise noch keine Quantifizierung der Effekte vorgenommen werden konnte. Beim Deutschlandradio wird für 2020 bis 2024 ein negativer Effekt von 8,9 Mio. € angemeldet, der sich im Wesentlichen aus erwarteten Ertragsausfällen ergibt. 1.2 Auswirkungen der Corona-Pandemie nach Aufwands- und Ertragsarten Die Bewertung dieser Anmeldungen durch die Kommission wird im Folgenden kurz für die wichtigsten Aufwands- und Ertragsarten dargestellt. Ausführlichere Details finden sich jeweils in den Kapiteln 5 (Bestandsbedarf) und 7 (Erträge). Beim Entwicklungsbedarf sowie für die Bereiche Personal und Verbreitungskosten gibt es nahezu keine coronaspezifischen An- meldungen und Auswirkungen. 1.2.1 Programmaufwand Im Programmaufwand hat die Corona-Pandemie nach Darstellung der Rundfunkanstalten spezielle Auswirkungen für die Produktion von Hörfunk- und Fernsehbeiträgen. So konnten beispielsweise geplante Produktionen im Ausland wegen der jeweils länderspezifischen Pandemieregeln nicht umgesetzt werden. Insbesondere in der Fernseh- und Filmproduktion entstand deutlicher Mehraufwand beispielsweise für zusätzliche Arbeitsschutz- und Hygiene- maßnahmen. Zudem führten Pandemieregeln zu Verschiebungen von Produktionen, zu Unterbrechungen oder gar Abbrüchen. Bei Auftragsproduktionen haben die Anstalten – ähn- lich wie auch kommerzielle Anbieter – früh einen Teil der Folgekosten übernommen. Umfang- reiche Finanzhilfen haben auch der Bund und mehrere Länder mit sog. Ausfallfonds geleistet. Diese Leistungen wurden zuletzt bis Ende März bzw. Ende Juni 2022 verlängert. Einen Teil der zusätzlichen Kosten, die bei Auftragsproduktionen durch Produktionsunterbrechungen oder Tz. 678 Tz. 679 Tz. 680 Tz. 681  349 


































































































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