Page 350 - KEF-23-Bericht-Flipbook
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Kostentransparenz Kapitel 12 | 23. Bericht    Tz. 675 Kostentransparenz 1. Auswirkungen der Corona-Pandemie Obwohl die kurz- und mittelfristigen Folgen der Corona-Pandemie für den öffentlich- rechtlichen Rundfunk derzeit schwer abschätzbar sind, haben die Rundfunkanstalten in ihren Anmeldungen zum 23. Bericht erste finanzielle Auswirkungen dargestellt. Insgesamt beziffern sie den zusätzlichen Bedarf für 2020 bis 2024 auf 597,0 Mio. € (ARD 461,3 Mio. €, ZDF 126,8 Mio. €, Deutschlandradio 8,9 Mio. €). Davon entfällt etwa die Hälfte auf Minder- erträge beim Beitragsaufkommen gegenüber einer Entwicklung ohne Corona-Effekte. Die Kommission erkennt coronabedingte Mehraufwendungen weitestgehend an (davon 151,6 Mio. € im Programmaufwand). Dieser Mehraufwand wird aber durch verminderte Bedarfe an anderer Stelle und durch Zuschätzungen von Erträgen insbesondere in den Be- reichen Werbung, Sponsoring und Kostenerstattungen weitgehend ausgeglichen. Auch unter Berücksichtigung der Corona-Risiken auf die Erträge aus Rundfunkbeiträgen ergibt die aktuelle Feststellung des 23. Berichts insgesamt nur sehr geringe Abweichungen von der Feststellung des 22. Berichts. 1.1 Auswirkungen der Corona-Pandemie in den Anmeldungen insgesamt Eine der größten Unsicherheiten in der laufenden Beitragsperiode sind die kurz- und mittel- fristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Von den Folgen der Pandemie sind ARD, ZDF, Deutschlandradio und ARTE wie alle anderen Unternehmen und Organisationen unmittelbar und mittelbar betroffen. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben daher in ihren Anmeldungen zum 23. Bericht erste erkennbare Auswirkungen berücksichtigt (s. auch Kap. 2 – Bedarfsanmeldungen). Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden in den Anmeldungen der Rundfunkanstalten einerseits innerhalb der Beitragsperiode 2021 bis 2024, andererseits aber auch periodenüber- greifend von 2020 bis 2024 ausgewiesen. Die Anmeldung der ARD enthält für 2020 bis 2024 Mehrbedarfe von rund 461 Mio. €, die hauptsächlich aus erwarteten geringeren Beitragserträgen, Einbußen bei den Werbeerträgen sowie zusätzlichen Hygienemaßnahmen und erhöhten Produktionskosten abgeleitet werden. Außerdem erwartet die ARD verminderte Finanzerträge, coronabedingt geringere Ausschüt- tungen der Beteiligungen, geringere Erträge aus Kostenerstattungen sowie geringere Sonstige betriebliche Erträge. Zudem wurden u.a. Sportgroßereignisse abgesagt oder verschoben. Das ZDF hat geringere Beitragserträge sowie coronabedingte Mehrkosten aufgrund von Drehunterbrechungen und Mehrkosten aufgrund veränderter Arbeitsschutzstandards von Tz. 676 Tz. 677  348 


































































































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