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22. Bericht | Kapitel 6 Entwicklungsbedarf/Projekte
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dann nur noch die zum 20. Bericht ermittelten Kosten für die DAB+­Ausstrahlung anerkannt, wobei in die damalige Kostenermittlung bereits eine jährliche Steigerungsrate in Höhe von 1,6 % eingerechnet worden war. Bei der ARD belaufen sich diese hochgerechneten Kosten gemäß 20. Bericht auf 212,2 Mio. €, beim Deutschlandradio auf 95,9 Mio. €.
Das Deutschlandradio betreibt den DAB+­Ausbau sehr konsequent. Es strebt eine weitgehend  ächendeckende Versorgung Deutschlands mit seinen Programmen per DAB+ an und hat Ende 2018 bereits 124 Sender in Betrieb genommen. Damit werden nach eigenen Angaben auf 94 % der Fläche mobile Empfangsgeräte erreicht. 98 % der Autobahnen sind versorgt und 82 % der Bevölkerung können die Programme zu Hause empfangen (portable indoor). Mit den bis zum Ende der laufenden Periode verfügbaren Mitteln können gemäß der mit den Anmeldungen vorgelegten Prognose diese Werte auf etwa 96 %, 99 % und 87 % gesteigert werden. In Anbetracht der Tatsache, dass gerade zu Hause die Hörfunknutzung auch über an- dere Verbreitungswege möglich ist, kann man Ende 2020 von einer faktischen Vollversorgung ausgehen. Der „Digitalisierungsbericht Audio 2019“ der Landesmedienanstalten weist aus, dass in 12,3 % der Haushalte ein „IP­Radiogerät“ steht, also ein Empfänger, der Audiosignale über den häuslichen Internetzugang bezieht. Deutschlandradio schreibt in der Anmeldung: „(Es) konnte bereits eine groß ächige Versorgung für den mobilen Empfang der digitalen Programme von Deutschlandradio erreicht werden, der weit über die derzeitige analoge UKW­Versorgung hinausgeht.“ In der Konsequenz hat das Unternehmen im Jahr 2018 be- gonnen, erste UKW­Standorte außer Betrieb zu nehmen. Mit der Anmeldung zum 22. Bericht verfolgt Deutschlandradio das Ziel, das Entwicklungsprojekt in den Bestand zu überführen.
Anders als beim Deutschlandradio kann die von der ARD in ihrer facettenreichen Darstellung des Entwicklungsprojekts angegebene Versorgung nicht ohne Betrachtung der Versorgung im Sendegebiet der einzelnen Landesrundfunkanstalten und der Länder gewürdigt werden. Die ARD nennt folgende Zahlen: Empfang mit mobilen Endgeräten auf 93 % der Fläche, 7 % der Bevölkerung können die Programme zu Hause empfangen. Während in Berlin, Bremen und Hamburg bereits eine 100-prozentige Versorgung mobiler Endgeräte erreicht ist, liegt die Versorgung beispielsweise in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen darunter. Der BR hat in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) eine zweite regionalisierte DAB+­Bedeckung realisiert, über die auch Programme privater Veranstalter ausgestrahlt werden. In Summe werden Ende 2020 nach Planungen der ARD 381 Sender DAB+ ausstrahlen. Bis Ende 2024 soll diese Zahl auf 562 steigen. Über DAB+ bietet die ARD 16 Programme an, die per UKW nicht zu empfangen sind.
Zum 22. Bericht meldet die ARD für 2021 bis 2024 für das Entwicklungsprojekt einen Finanz- bedarf von 106,6 Mio. € an. Darin enthalten sind Marketingaufwendungen in Höhe von
5,0 Mio. €. Die Kommission betrachtet seit dem 20. Bericht die Gesamtaufwendungen für die Hörfunkverbreitung. Sie analysiert daher deren Entwicklung von den Anmeldungen zum 20. Bericht zu den Anmeldungen zum 22. Bericht. Gesondert betrachtet werden die
im Entwicklungsprojekt vorgesehenen Marketingaufwendungen. Diese werden anerkannt. Vergleichbar gerechnet, summierten sich in den Anmeldungen zum 20. Bericht die Kosten für die Hörfunkverbreitung auf 352,1 Mio. € und liegen bei den Anmeldungen zum 22. Bericht
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