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21. Bericht | Kapitel 12 Kostentransparenz
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Wie die Gra k verdeutlicht, überschreiten BR, NDR und SWR den ARD-Durchschnittswert. Auf der Basis des ARD-Durchschnittswerts als Benchmark beträgt das Einsparpotenzial insgesamt rund 36 Mio. €, wobei rund zwei Drittel der Summe beim BR anfallen.
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(in %)
22,6
2,8
7,7
Tab. 255
BR
NDR
SWR
Einsparpotenziale nach Benchmark-Berechnung 2015 für Das Erste und Dritte Programme
Eigenproduktionen Erstsendungen
Durchschnittliche angeglichene Kosten
Ist-Kosten
Benchmark 552 €
je Sendeminute
Einsparpotenzial
(in Min.)
154.505
158.302
193.385
(in € je Min.)
713
568
598
(in T€)
110.162
89.916
115.644
(in T€)
85.287
87.383
106.749
(in T€)
24.875
2.533
8.896
Summe
506.192
315.722
279.418
36.304
11,5
Dabei werden von der Kommission die von der ARD berücksichtigten Kosten und Minuten von ARD-alpha sowie 3sat wie bisher nicht berücksichtigt. Nach Auffassung der Kommission sind Produktionen für diese Programme nicht mit Produktionen für Das Erste, die Dritten oder das ZDF-Hauptprogramm vergleichbar. Die Minutenkosten insbesondere für das Programm ARD-alpha sind erheblich geringer.
Das ermittelte Einsparpotenzial der Kommission weicht daher um +14,5 Mio. € von den Be- rechnungen der ARD-Anstalten ab. Die ARD-Anstalten errechnen für die Produktionsbetriebe Fernsehen für das Jahr 2015 lediglich einen Wert von 21,8 Mio. €. Dabei ießen zur Leistungs- ermittlung des einheitlichen Produktionsbetriebs die Aufwendungen für Das Erste, das jewei- lige Dritte Programm, 3sat und ARD-alpha ein. Aufwendungen für KiKA sowie ARTE wurden entsprechend der bisherigen Systematik als Kosten ohne Sendezeit herausgerechnet.
5.8 Stellungnahmen der Anstalten
Die ARD-Anstalten betonen in ihrer Stellungnahme, dass die bisher aufgezeigten Einsparleis- tungen intensiviert werden sollen. Dies umfasst sowohl die Nutzung smarter Produktionsfor- men als auch unterstützende Maßnahmen durch das Benchmarking einzelner Produktionen. Die ARD ist der Auffassung, dass sich so bis 2024 Wirtschaftlichkeitseffekte von zusammen- gerechnet 64 Mio. € erzielen lassen. Diese Zahl sei allerdings nicht additiv zum Benchmark zu verstehen. Die ARD weist darauf hin, dass das bereits bezifferte Potenzial letztendlich nur über einen langfristigen Personalabbauprozess gehoben werden kann. Dieser Prozess sei – insbesondere beim BR – eingeleitet, werde aber nur schrittweise zu realisieren sein.
Kritisch bewertet der BR die nicht berücksichtigten Produktionsleistungen von ARD-alpha beim Benchmarking. Das Ergebnis des Benchmarking führe dadurch beim BR zu einem um 14,5 Mio. € höheren Einsparpotenzial. Warum kostengünstige, einfach produzierte Sendun- gen, die noch dazu in Randzeiten gefertigt werden, nicht einbezogen würden, erschließe sich dem BR nicht.
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