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22. Bericht | Kapitel 12 Kostentransparenz
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Aufgabe des HR sei es an dieser Stelle explizit nicht gewesen, eine Bewertung des direkten Vergleichs vorzunehmen, was aufgrund der unmittelbaren Betroffenheit auch nicht ange- messen gewesen wäre. Die Intendanten hätten aber in ihrem intensiven und umfassenden Entscheidungs ndungsprozess den direkten Vergleich der Angebote einbezogen.
4.2.2 ZDF
Das ZDF unterhält in der Abteilung HR Aktuelles eine eigene Redaktionseinheit, die die Wet- tersendungen des ZDF produziert und präsentiert.
In der Wetterredaktion des ZDF sind rund zehn Personen (Meteorologen, Gra ker, Assistenz- kräfte etc.) beschäftigt (ca. 8,7 VZÄ), die 5.225 Sendeminuten für elf Sendungen produzieren. Für Wetterdaten, die das ZDF aktuell im Wesentlichen von der MeteoGroup bezieht, werden rund 292.000 € aufgewendet. Allerdings hat das ZDF bereits entsprechende vertragliche Be- ziehungen gekündigt und beabsichtigt, die Daten zukünftig im Wesentlichen vom Deutschen Wetterdienst zu beziehen. Hierdurch werden – trotz IT-technischer Anpassungsnotwendigkei- ten – Einsparungen mindestens im hohen fünfstelligen Bereich erwartet. Die (vollständigen und nicht unter Vorbehalten stehenden) Vollkosten der Wetterredaktion sind in der Kos- tenrechnung des ZDF abgrenzbar und nachvollziehbar. Sie belaufen sich auf 2,1 Mio. €, was Kosten pro Sendeminute von 402 € entspricht. Die Einnahmen (Umsatzerlöse) aus Verträgen mit Sponsoringpartnern im Kontext der Wetternachrichten belaufen sich auf rund 4,2 Mio. €, d.h. auf das Doppelte der Gesamtkosten.
4.3 Hörfunk und Online
Die Gesamtkosten der ARD-Sender im Bereich Hörfunk belaufen sich nach den Angaben der Anstalten auf 2,769 Mio. €. Dies entspricht etwa 50 % der Kosten für den Bereich Fernsehen. Lediglich beim BR liegen die Gesamtkosten des Hörfunks um fast 70 % höher als die für den Bereich Fernsehen (Hörfunk: 545.100 €, Fernsehen: 322.900 €).
Pro Sendeminute errechnen sich durchschnittliche Kosten in Höhe von knapp 7 €. Die höchs- ten Kosten pro Sendeminute weisen BR (15 €), SWR (11 €) und WDR (14 €) aus. Allerdings ist hierbei auch die Dauer der Wetternachrichten und damit die Anzahl der Sendeminuten (rech- nerisch durchschnittlich rund 46.000) zu berücksichtigen.
Ein sachgerechter Produktionskostenvergleich zwischen den einzelnen Anstalten auf der Basis eines Vergleichs der Kosten pro Sendeminute ist vor dem Hintergrund mangelnder Belastbar- keit der Kostenzuordnung (s.o. Tz. 686) nicht möglich.
Nur zwei Sender (HR und MDR) erwirtschaften Einnahmen aus Sponsoring/Werbung im Zusammenhang mit der Wetterberichterstattung (insgesamt rund 160.000 €). Alle anderen Anstalten verzichten auf entsprechende Einnahmen.
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