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22. Bericht | Kapitel 7 Erträge
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Der größte Teil der Finanzerträge stammt aus dem Deckungsstock. Dieser speist sich aus den angesparten Beträgen für die Altersvorsorge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bei der Prognose der Finanzerträge differenziert die Kommission nach Strukturmerkmalen der Anlageformen. Bestehende Anlagen werden mit den kontrahierten Zinssätzen geplant. Der Grund hierfür ist, dass Änderungen der Marktzinsen sich nicht auf die laufenden Einnahmen aus diesen Anlagen auswirken. Die Prognose der Einnahmen aus Anlagen ohne feste Verzin- sung (z.B. Fonds) orientiert sich an den letzten Renditen unter Berücksichtigung von Markt- erwartungen. Für neue Anlagen gibt die Kommission für kurz- und langfristige Laufzeiten jeweils einheitliche Zinssätze vor. Verkaufs und Einlösungsgewinne werden gesondert nanz- bedarfswirksam erfasst. Wertveränderungen, deren Realisierung im Anmeldezeitraum nicht zu erwarten ist, beein ussen die Liquidität der Anstalten nicht. Diese Wertveränderungen werden erst mit der Realisierung nanzbedarfswirksam. Grundlagen für die Prüfung durch
die Kommission sind die Anmeldungen der Anstalten (vgl. Tab. 147). Für 2021 bis 2024 melden diese insgesamt einen Finanzertrag von 376,7 Mio. € an. Gegenüber den Ist/Planwerten für 2017 bis 2020 von 470,8 Mio. € ist das ein Rückgang um 94,1 Mio. € und damit um 20,0 %. Von dem Rückgang entfallen anteilig 90,7 Mio. € auf die ARD und 3,8 Mio. € auf das ZDF. Diesen Rückgängen steht ein Anstieg um 0,4 Mio. € beim Deutschlandradio gegenüber.
Der relativ zur absoluten Höhe der verzinslichen Anlagen unterschiedlich stark ausgeprägte Rückgang der Finanzerträge bei den einzelnen Anstalten erklärt sich teilweise aus der unter- schiedlichen Portfoliostruktur und der zugrunde liegenden Anlagepolitik. So unterscheiden sich die Anlageportfolios deutlich nach der Art der Anlagen (Direktanlagen und/oder Fonds) und der gewählten Anlagedauer. Dies bedingt, dass die einzelnen Portfolios unterschiedlich schnell und in divergierendem Ausmaß auf das anhaltend niedrige Zinsniveau reagieren. Bei Anstalten mit einem hohen Anteil an Fondsanlagen zeigen sich zunehmend die Folgen des sich auf niedrigem Level stabilisierenden Marktzinsniveaus. Über viele Jahre hinweg hat das rückläu ge Marktzinsniveau bei Renten und Mischfonds durchschnittlich zu Kursgewinnen im Anlagebestand geführt und damit dem Effekt sinkender laufender Erträge entgegengewirkt. Seit dem Frühjahr 2016 hat sich das Marktzinsniveau weitgehend auf dem aktuell niedrigen Stand stabilisiert. Den im Vergleich zu fälligen Anlagen reduzierten Renditen von Neuanla- gen stehen somit aktuell keine entsprechenden allgemeinen Kursgewinne im Fondsbestand gegenüber.
Der überproportionale Ertragsrückgang der ARD beruht zusätzlich auf einem Sondereffekt aus der Vergleichsperiode 2017 bis 2020, der innerhalb der detaillierten Ausführungen zur ARD erörtert wird (vgl. Tz. 452).
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