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21. Bericht | Kapitel 12 Kostentransparenz
Tz. 653
Anstalten direkt produktionsbezogen erfasst werden. Redaktions- und Programmkosten sind nicht bei allen Anstalten verursachungsgerecht den einzelnen Produktionen zugeordnet.
Zudem liegen bei der Erfassung der Gemeinkosten signi kante Unterschiede vor. Diese werden vielfach nur über prozentuale Gemeinkostenzuschläge erfasst. Die Gemeinkosten- zuschläge wurden dabei in Anlehnung an den ARD-Kostenvergleich ermittelt. Die Anstalten weisen darauf hin, dass die so ermittelten Gemeinkosten den Vergleich insbesondere bei Fremdproduktionen sehr verzerren würden. Als Beispiel sei eine Produktion des BR angeführt. Der BR hat in seiner eigenen Kostenrechnung die Programm- und Redaktionsgemeinkosten ursprünglich verursachungsgerecht zugeordnet. Zur besseren Vergleichbarkeit hat er diese Ge- meinkosten entsprechend der allgemeinen Methodik der Landesrundfunkanstalten ermittelt. Diese per Zuschlagssatz ermittelten Programm-/Redaktionsgemeinkosten übersteigen die nach seiner eigenen Kostenrechnung ermittelbaren Gemeinkosten um 243 %.
Die Anstalten regen daher an, die Auswertung auf Basis der Herstellungskosten ohne Ge- meinkosten durchzuführen. Zur besseren Vergleichbarkeit der Anstalten untereinander folgt die Kommission dieser Anregung und vergleicht die Kosten auf Basis der Herstellungskosten einschließlich Beistellungen und Redaktionskosten, aber ohne Gemeinkosten.
Filmfördermittel und Koproduktionserträge sind nicht kostenmindernd berücksichtigt, da die Kommission einen reinen Kostenvergleich anstrebt.
Tab. 256 Vergleich der durchschnittlichen Kosten je Folge
ARD-Durchschnitt
2015
(in T€)
Kosten je Folge 1.544
2016
(in T€)
1.664
Veränd.
(in %)
ZDF-Durchschnitt
2015 2016
(in T€) (in T€)
Veränd.
(in %)
7,8
1.555 1.631
4,9
Die durchschnittlichen Kosten je produzierter Folge liegen 2015 bei ARD und ZDF auf etwa gleichem Niveau. Der Anstieg in 2016  el bei der ARD mit 7,8 % höher aus als beim ZDF
(4,9 %). Während das ZDF in 2015 noch leicht über dem ARD-Durchschnittswert liegt, wendet es in 2016 durchschnittlich 33 T€ weniger je Folge auf.
Die Entwicklung der Herstellungskosten (einschließlich Beistellungen und Redaktionskosten) bei den einzelnen Produktionen zeigt folgende Gra k. (Dabei sind die Produktionen der ein- zelnen Anstalten mit lfd. Nummern gekennzeichnet, also z.B. BR 1 bis BR 3 für die drei Tatorte des BR.):
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