Page 355 - KEF 21. Bericht
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21. Bericht | Kapitel 12 Kostentransparenz
Tz. 633
Die Produktionsbetriebe der ARD-Anstalten arbeiten jeweils sowohl für Das Erste als auch für die Dritten Programme. Die durchschnittlichen angeglichenen Kosten je hergestellter Sende- minute für Das Erste und die Dritten Programme betragen 552 €. BR, NDR und SWR haben um bis zu 22 % höhere Kosten. Die Kommission betrachtet den Durchschnittswert als Benchmark. Auf dieser Basis besteht bei den ARD-Anstalten ein rechnerisches Einsparpotenzial von
36,3 Mio. € pro Jahr.
Das Benchmarking der Kommission wird erstmals gezielt um konkrete, themenbezogene Ansätze durch die Anstalten ergänzt. Die ARD ermittelt durch den Einsatz technischer Neu- erungen sowie Best Practice-Ansätze Einsparungen von rund 6 Mio. € p.a. Bezogen auf die ARD-Gesamtkosten von 755,3 Mio. € betragen diese Einsparungen rund 0,8 %. Mögliche Ein- sparungen aus Personalabbauprogrammen werden sich erst in den Folgejahren auswirken. Das ZDF hat in den letzten Jahren eine Ef zienzsteigerung erreicht. Es plant, die Ef zienz auch in den kommenden Jahren weiter zu verbessern.
Die Kommission erwartet, dass die Anstalten die Ef zienz bei ihren Produktionsbetrieben zeitnah weiter optimieren.
5.1 Allgemeines
Die Anstalten verfügen zur Produktion von Fernsehsendungen über eigene Produktionsbetrie- be. Die Kommission führt im Zweijahresrhythmus über alle Produktionsbetriebe Zeitreihen- vergleiche zu den Kosten, Kapazitäten und Leistungen durch. Der Fokus der Untersuchungen liegt auf Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit.
Im 19. Bericht hatte die Kommission erstmals Einsparpotenziale für die Produktionsbetriebe anhand der Kennzahl „durchschnittliche Kosten eigenproduzierter Sendeminuten“ errechnet. Mangels substanzieller Verbesserungen der Wirtschaftlichkeit nahm sie im 20. Bericht einen Abschlag bei der ARD von 17,2 Mio. € und beim ZDF von 1,8 Mio. € vor.
ARD und ZDF akzeptieren inzwischen grundsätzlich den globalen, rechnerischen Benchmar- king-Ansatz der Kommission. Die ARD-Anstalten schlagen im „Zwischenbericht Produktions- kostenbenchmark zum 21. KEF Bericht“ vom 11. April 2017 vor, den bisherigen Benchmark als eine Komponente in ein insgesamt umfassendes und wirkungsvolles Steuerungssystem einzuordnen.
Die ARD beabsichtigt, den Ansatz der Kommission durch konkretisierte Einsparpotenziale bei einzelnen Produktionen und Produktionsformen zu ergänzen (vgl. Tz. 641).
Um eine vergleichbare Benchmark-Basis zur Ermittlung der Kosten je eigenproduzierter Sen- deminute zu erreichen, werden die Gesamtkosten um „Kosten ohne Sendezeit“ (vgl. Tz. 638) bereinigt. Die daraus resultierenden angeglichenen Kosten betragen 2015 846,3 Mio. €. Die Gesamtkosten liegen bei 958,9 Mio. € (jeweils ohne betriebliche Altersversorgung).
Tz. 633
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