Page 354 - KEF 21. Bericht
P. 354

Kostentransparenz Kapitel 12 | 21. Bericht
2017 darauf hin, dass die Gesamtkosten der Produktionsbetriebe im Hörfunk seit 1999 sinken. Eine Kostensenkung bei nicht relevant reduzierter Leistung sei über einen derart langen Zeit- raum nur durch eine erhebliche Ef zienzsteigerung erreichbar.
Die ARD setze künftig noch stärker auf smarte Produktionsformen, wie z.B. das aktuelle Smartphone-Produktionstool MuPro App. Die App wird im Hörfunk u.a. für die Realisierung von Reportagen oder Live-Schalten eingesetzt. Durch die konsequente Einführung und Nut- zung dieses Tools könnten deutliche Einsparungen im Ersatz bestehender Reportagefahrzeuge erzielt werden.
Die Kommission bewertet die Entwicklung seit 2011 positiv. Es zeigt sich, dass die Anstalten die Hinweise der Kommission im 19. und 20. Bericht aufgenommen und weitere Kostenanstie- ge erfolgreich vermieden haben.
Dennoch ist die Kommission der Auffassung, dass diejenigen Anstalten, die über dem Benchmark liegen, die Kosten weiterhin an den ARD-Durchschnittswert in dem Maße anglei- chen müssen, wie es unter Beachtung der sender- und standortspezi schen Besonderheiten möglich erscheint.
Auch die Ergebnisse zu den Auswertungen der Produktionsminuten je Beschäftigtem geben Rückschluss auf noch nicht realisierte Einsparpotenziale. Hier bedarf es einer tiefergehenden Analyse und der weiteren Optimierung der bereits eingeleiteten Prozesse, z.B. durch den Ein- satz smarter Produktionsformen.
5. Kosten und Leistungen der Produktionsbetriebe Fernsehen
Die Gesamtkosten der Produktionsbetriebe Fernsehen ohne betriebliche Altersversorgung betragen 2015 958,9 Mio. €. Davon entfallen 755,3 Mio. € auf die Anstalten der ARD und 203,6 Mio. € auf das ZDF.
ARD und ZDF haben in 2015 im Vergleich zu 2013 die Gesamtkosten der Produktionsbetriebe gesenkt (ARD: 0,5 %, ZDF: 3,2 %). In den vergangenen zehn Jahren ist es dem ZDF gelungen, die Kosten der Produktionsbetriebe um 1,3 % zu senken, während bei der ARD die Kosten um 6 % gestiegen sind.
Die Anstalten rechnen aus den Gesamtkosten die Kosten ohne Sendezeit heraus. Nach Abzug der Kosten ohne Sendezeit betragen die sog. angeglichenen Kosten je hergestellter Sende- minute 2015 für Das Erste 839 € und für das ZDF-Hauptprogramm 868 €. Die Kommission be- trachtet die beiden Hauptprogramme als grundsätzlich vergleichbar und den jeweils niedrige- ren Wert, in diesem Fall den ARD-Durchschnittswert für Das Erste, als Benchmark. Auf dieser Basis besteht beim ZDF ein rechnerisches Einsparpotenzial von 5,1 Mio. €.
352
























































































   352   353   354   355   356