Page 423 - KEF-23-Bericht-Flipbook
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23. Bericht | Kapitel 12 Kostentransparenz   Tz. 797 Tz. 798 Tz. 799 dass der Produktionszeitraum der vom ZDF gemeldeten Folgen zu einem größeren Teil vor der Corona-Pandemie liegt als bei den von der ARD gemeldeten Folgen. 7.4 Stellungnahme der Anstalten Die ARD weist darauf hin, dass sich im Gegensatz zum „Großstadtrevier“ die Produktion von „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“ wegen der erheblich höheren Anzahl an beauf- tragten Folgen pro Staffel ständig im durchlaufenden Betrieb befinde. Dies führe u.a. zu einem niedrigeren Aufwand für die redaktionelle Tätigkeit pro Folge. Das ZDF erläutert, dass es an einzelnen Programmstellen – wie hier im Werberahmenpro- gramm – bewusst ein höheres Investment tätige. Das redaktionelle Konzept der Kranken- hausserie sei darauf ausgerichtet, dem Publikum eine qualitativ hochwertige Serie mit einem modernen Look zu präsentieren. Dies sichere eine hohe Zuschauerakzeptanz und trage auch zu hohen Werbebuchungen bei. Ferner werde durch den gezielt aufgestockten Produktions- und Schauwert die Wiederholungsmöglichkeit innerhalb der Programmfamilie des ZDF erhöht. Beim Vergleich der beiden Krankenhausserien sei zu berücksichtigen, dass die ARD die Pro- duktionsfirma mit drei Serien unter dem Label „In aller Freundschaft“ beauftrage. Dies führe zu einer hohen Stückzahl an Episoden, was Spielräume für ein synergetisches und kosten- günstiges Arbeiten ermögliche. So seien bei Technik- und Personalleistungen durchgängige vertragliche Verpflichtungen mit günstigen Monatspauschalen möglich. Auch verteilten sich die Kosten für Studio-/Atelierbetrieb sowie Bau, Ausstattung und Beleuchtung degressiv günstiger auf einzelne Folgen. 7.5 Bewertung der Kommission Die Kommission weist auf den erheblich höheren Output an Sendeminuten je Drehtag und auf die geringeren Herstellungskosten je Sendeminute der ARD-Krankenhausserie hin. Dies gilt im Vergleich zur ZDF-Krankenhausserie aber auch im Vergleich zu den Krimiserien von ARD und ZDF, die im Vorabendprogramm ausgestrahlt werden. Als wesentliche Ursache sieht die Kommission die industrielle Produktionsweise an einem Schwerpunkt-Produktionsstandort der ARD-Serie. Die Kommission empfiehlt sowohl ZDF als auch ARD zu untersuchen, ob – unter Berücksichtigung redaktioneller Anforderungen – weitere Formate für eine solche Produktionsweise infrage kommen und dadurch Kosten- reduktionen möglich sind. Dabei sollten auch die Aufsichtsgremien einbezogen werden. Tz. 797 Tz. 798 Tz. 799  421 


































































































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